Das Baugrundstück sitzt an einer bedeutenden Schnittstelle in der Altstadt von Monheim am Rhein zwischen der
Turmstraße und der Freiheit.
Der Ort bietet das Potenzial zukunftsfähige Lösungen realisieren zu können: Die Freiheit 6 wird umgenutzt von der
Wohnnutzung zur Gastronomie und zum Hotel mit 6 Zimmern. Ergänzt wird ein Neubau als Schlafhaus, der sich in seiner
Körnung in das Stadtgefüge einfügt. Komplettiert wird das Ensemble durch die Umnutzung eines alten Schuppen zum
Wirtschaftsgebäude sowie einem Holzschuppen, der Platz für Fahrräder und Lagermöglichkeiten bietet.
Kompakte Baukörper, geringe Flächenversiegelung, Nutzung von vorhandener Bausubstanz und nachhaltigen
Baumaterialien. Dies alles vereint das neue Hotelensemble.
Ein zentraler Platz bildet die Adresse. Umfasst von den 4 Gebäuden findet hier die Außenbewirtung für die Hotelgäste
statt. Von hier werden die beiden Schlafhäuser sowie die dienenden Gebäude erschlossen. Wasserdurchlässige
Oberflächen auf dem Platz entsiegeln den kompakten Innenstadtbereich.
Im Erdgeschoss der Freiheit 6 befindet sich der gemeinsame Frühstücksraum sowie angrenzende Küchen- und Barbereiche.
Von hier werden in den darüberlegenden Geschossen die im altwürdigen Charakter wieder hergestellte Zimmer
erschlossen. Die Konstruktion soll, wo möglich, wieder freigelegt und sichtbar werden. Das Dach erhält eine neue
Aufsparrendämmung, sodass der Charakter des historischen Dachstuhls erlebbar bleibt. Nach außen sollen die im
Bestand vorhandenen Materialien sichtbar werden.
Das Schlafhaus Freiheit 8 wird über einen großzügigen Eingangsbereich erschlossen. Von hier gelangt man in insgesamt
14 unterschiedliche Zimmer über 3 Geschosse. Ein kleiner Freisitz zum Hof orientiert bietet den nötigen Freiraum.
Die Bäder in den Zimmern die alle nahezu identisch und können somit als Module vorgefertigt werden können.
Der Neubau verzichtet grundlegend auf ein Untergeschoss. Dienende Bereiche sind in dem umgebauten Schuppen
untergebracht. Die Baukonstruktion besteht hauptsächlich aus Massivholzwänden. Durch die Bauweise wird die Bauzeit
erheblich verkürzt, die Vorfertigung vermindert Fehler und Risiken auf der Baustelle. Die Bauweise erfolgt
weitgehend trocken. Die Anforderungen an den Schall- und Brandschutz werden erfüllt.
Ein weiterer Vorteil der nachhaltigen Bauweise aus Holz ist die hervorragende CO2 Bilanz. Bei dem Gebäude kommen ca.
250 m3 Holz zum Einsatz, damit werden ca. 250 Tonnen CO2 gebunden! In konventionellen Bauweisen wird dagegen CO2
freigesetzt. Das Gebäude kommt hauptsächlich ohne Verbundstoffe aus, das Haus kann in seine Einzelteile rückgebaut
und diese recycled werden.
Die sichtbaren Fassaden erhalten ein Sichtmauerwerk sodass die Nachhaltigkeit von innen nach außen getragen wird und
eine robuste, langlebige Materialität diesen besonderen Ort unterstreicht.
FRE 068
1. PREIS WETTBEWERB BOUTIQUE HOTEL
2024
Visualisierungen: Anna Gassner